Mitarbeiterbeziehungsmanagement ↦ Was steckt dahinter? Drei wichtige Aspekte für Ihre Arbeitgeberattraktivität.

Herr M. ist erfolgreicher Unternehmer. Sein mittelständisches Unternehmen, dass er von seinem Vater übernommen hat, ist in den letzten Jahren gewachsen. Neue Innovationen, zusätzliche Zielgruppen und ein treuer Stammkundenkreis sichern eine gute Basis. Was Herrn M. in den letzten Monaten Bauchschmerzen bereitet ist, dass er bereits zwei offene Schlüsselstellen hat, die er nicht besetzt bekommt. Herr M. fragt sich, ob das am eher ländlichen Standort liegt. Das ist sicherlich nicht für jeden Anreiz umzuziehen. Aber bislang hat er dennoch immer gute Leute gefunden. Und er hat ja auch wirklich etwas zu bieten. Zudem ist es ihm ein echtes Anliegen, den Standort zu erhalten. Hier sind die Wurzeln, hier möchte er weiter Arbeitsplätze anbieten. Herr M. ist sich sicher, sein Unternehmen ist gut gerüstet für die Zukunft. Aber der Erfolg lässt sich nur mit den passenden Leuten realisieren. Und wo er die in Zukunft herbekommt - das weiß Herr M. gerade nicht. Was kann er also tun?

Herr M. ist ein typisches Beispiel dafür, wie es vielen Unternehmern derzeit geht. Tolle Produkte, eine solide wirtschaftliche Basis - aber zumindest die ersten Probleme, dauerhaft passende Mitarbeiter zu finden. In meiner Wahrnehmung gibt es gerade hier in der eher ländlichen Region, in der ich arbeite und lebe, eine Vielzahl von Firmen mit spannenden Erfolgsgeschichten. Und diese Firmen tun oft schon Einiges, um Mitarbeiter zu finden und zu binden. Genug?

Bei Marketing denken vermutlich die meisten noch immer an Kunden. Das Kundenbeziehungsmanagement, das in der Regel technisch im Vertrieb über CRM-Programme unterstützt wird, hat ein langjährige Tradition und Routine. Nicht überraschend, denn um Kunden musste schon immer geworben werden. Um Mitarbeiter lange Zeit nicht unbedingt.

Im Personalbereich haben in den letzten Jahren deshalb Themen wie Personalmarketing und Employer Branding deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen. Mitarbeiter sind nicht mehr so leicht zu finden, der "war of talent" ist im Gange. Unternehmen müssen was tun. Dabei ist das aus meiner Sicht kein Thema, das nur den Personalbereich betrifft. Arbeitgeberattraktivität entsteht aus dem Ganzen. Ein aktives Hochschulmarketing zu betreiben und Anreize für Absolventen und sogenannte "High Potentials" zu schaffen, reicht sehr wahrscheinlich dauerhaft nicht aus. Potentielle Mitarbeiter entscheiden sich für den Arbeitgeber, der neben einem spannenden Job auch für Werte steht, die der Bewerber teilt. Das ist übrigens auch ein wichtiger Grund, warum Mitarbeiter bei Ihnen bleiben. Um Mitarbeiter zu finden und dann auch zu binden sind Werte also ein wichtiger Faktor - und diese zeigen sich in der Unternehmenskultur. Ein Mitarbeiter, den Sie mit viel Mühen von sich überzeugt haben, merkt schnell ob das Leitbild, das auf Ihrer Webseite werbewirksam steht, auch mit Leben gefüllt ist.

Und somit ist - wie der Vordenker Peter Kruse in einem seiner Bücher schreibt - der weiche Faktor der Unternehmenskultur einer der härtesten Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Wie können Sie also eine Unternehmenskultur gestalten, die Ihre Werte lebendig werden lässt und so die richtigen Mitarbeiter anzieht und vorhandene bindet?

 

Drei wichtige Aspekte, die diesem Ziel dienen:

Werden Sie sich Ihrer Werte bewusst.

Ich vermute mal, Sie haben ein Auto. Und ich vermute mal weiter, es gibt Automarken, die Sie bei der Wahl Ihres nächsten Autos nicht in Betracht ziehen würden. Warum ist das so? Autohersteller tun schon immer sehr viel, um Ihre Produkte mit Werten und Attributen zu versehen, die passende Käuferschichten anziehen. Ein wichtige Rolle spielt dabei natürlich auch der prominente Werbeträger, der die Botschaft an die richtige Zielgruppe sendet. Und diese Signale - die Sie von Ihrer Automarke empfangen - wirken bei der Kaufentscheidung. Sie kaufen also das Auto von dem Hersteller, der mit Ihren persönlichen Werten am besten im Einklang steht. Wir kaufen in der Regel keine Produkte von Unternehmen, die für Werte stehen, die wir nicht vertreten. Kaufentscheidungen brauchen zumindest in einem Wertefeld Übereinstimmung.

Und so ist es auch bei Mitarbeitern. Sie fangen bei Ihnen an, weil sie Übereinstimmung erfahren. Je deutlicher Sie Ihre Werte sichtbar machen, desto höher sind die Chancen, dass potentielle Mitarbeiter angezogen werden, die gut zu Ihnen passen. Wichtige "Werte,- und Kulturträger" sind dabei Ihre bestehenden Mitarbeiter. Diese transportieren die Werte in ihr Umfeld weiter, die sie in Ihrem Unternehmen wahrnehmen. Eine bewusst gestaltete Unternehmenskultur (im Gegensatz zu der, die entsteht, wenn Sie nicht bewusst daran arbeiten) orientiert sich an diesen Werten und ist die Grundlage für Ihre Wirkung als Arbeitgeber.

Arbeiten Sie an Ihrer Arbeitgebermarke.

Fangen Sie an, an Ihren Mitarbeiterbeziehungen ebenso aktiv zu arbeiten, wie an denen zu Ihren Kunden. Arbeitgeberattraktivität ist das Ergebnis aus dem "Marketing für Mitarbeiter". Nutzen Sie dabei Ihre Mitarbeiter als Multiplikatoren Ihrer Arbeitgebermarke. Bedenken Sie, dass ein Mitarbeiter bis zu 10.000 Personenen mit Infos versorgt. Wie das geht? Im Schnitt spricht der Mitarbeiter mit ca. 10 Personen über Sie als großartigen Arbeitgeber. Diese 10 vermitteln das tolle Bild bei nächster Gelegenheit jeweils an "ihre" 10 Personen weiter - damit wissen schon 110 Personen, dass es lohnt über eine Beschäftigung bei Ihnen nachzudenken. Umgekehrt funktioniert das leider auch. Sorgen Sie also dafür, dass die Botschaft, die verbreitet wird, eine positive ist. Das Wichtigste dabei ist ganz einfach: betrachten Sie Ihre Mitarbeiter mit der gleichen Wichtigkeit und Wertschätzung, die Sie auch jedem Kunden entgegen bringen. Darüber hinaus gibt es noch diese Möglichkeiten.

Vernetzen Sie Mitarbeiter.

Um diesen Aspekt zu verdeutlichen möchte ich nochmals den bereits erwähneten Peter Kruse zitieren. 

Kultur ist Produkt und Ursache menschlichen Denkens und Handelns. Kultur ist einerseits das mit der Zeit entstandene Ergebnis der Summe aller Aktivität in einer Gemeinschaft und andererseits der selbstverständliche Rahmen, der den Aktivitäten der einzelnen Mitglieder einer Gemeinschaft eine einheitliche Richtung gibt.

Kultur wird bei Ihnen jeden Tag gestaltet. Ob Sie etwas dafür tun, oder nicht. Ein bewusst gesetzter Werterahmen wirkt auf die Kultur in Ihrem Sinne ein. Darüber hinaus gibt es technische Möglichkeiten, die Ihrer Kultur greifbare Strukturen verleihen. Ihre Kundenbeziehungen managen Sie über ein CRM-Programm (Customer Relationship Mangement). Das Gegenstück in Bezug auf Ihre Mitarbeiter ist ein ERM-System (Employee Relationship Management). Dieses

↦ vernetzt Ihre Mitarbeiter,
↦ organisiert Ihr Mitarbeiterbeziehungsmangement,
↦ entwickelt und gestaltet Ihre Firmenkultur und,
↦ bringt Ihnen so einen Vorsprung in punkto Arbeitgeberattraktivität. 

 

Ich lade Sie also ein: werden Sie aktiv. Sie haben Einiges zu bieten. Machen Sie es sichtbar.

Viel Erfolg - Ihre Tanja Remmel